Deutsches Provinzialat der Thuiner Franziskanerinnen

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BeruWie erkenne ich, ob ich eine Berufung zum Priester oder Ordenschristen habe?

Es gibt einige Erkennungsmerkmale, die darauf hindeuten, dass man eine Berufung zum Priester oder Ordenschristen in sich trägt:


1. Wachsende Unruhe in der Tiefe des Herzens

Es gibt eine Unruhe im Herzen, die sich so artikuliert: "Das kann doch nicht alles sein!" Diese Unruhe in der Tiefe des Herzens kann ein Zeichen dafür sein, dass Gott mich in eine größere Nähe ruft.
Das ist nicht zu verwechseln mit Unzufriedenheit oder mit Flucht aus der Realität.

2. Wachsende Sehnsucht das Evangelium zu leben

Es kann ein Zeichen der Berufung zum Priester oder Ordenschristen sein, wenn immer mehr der Wunsch wach wird, so zu leben, wie Jesus gelebt hat: in einem totalen Vertrauen auf Gott, in großer Freiheit, ohne falsche Kompromisse und in einer Unabhängigkeit von übertriebenen materiellen Bedürfnissen.
Ein Echtheitskriterium ist ob man auch erste Schritte geht und das Evangelium im Alltag versucht umsetzen.

3. Wachsende Freude am selbstlosen Dienst für andere

Ob im Herzen eine geistliche Berufung wächst, kann sich auch zeigen an einer zunehmenden Freude, Menschen zu helfen und für sie da zu sein.
Konsum Mentalität, Karrieredenken und eine egoistische Lebenseinstellung werden immer mehr als "hohl" und "leer" empfunden. Es kann ein Anruf sein, wenn ich erfahre, dass mich dieses "einfach für andere da sein", glücklich macht.

4. Wachsender Wunsch den Glauben weiter zu geben

Oft steht man mit seiner Glaubensüberzeugung allein. Ein Zeichen für eine geistliche Berufung kann sein, wenn ich zwar andere Menschen in ihren Fragen und in ihrem anderen Denken verstehe und respektiere, gleichzeitig aber so viel Freude am Glauben empfinde, dass ich davon überzeugend reden kann und meinen Glauben an Jesus Christus gerne anderen weitergeben will. Vielleicht drängt es mich z. B. einen Bibelkreis oder einen Gebetskreis zu gründen oder ich spüre Freude und Lust, mich in Kirche und im Glaubensleben immer mehr zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Die Berufung zum Priester aber auch die des Ordenschristen kann damit verbunden sein.

5. Wachsendes Hingezogen-Sein zu Gott

Das geistliche Leben ist mehr als eine punktuelle Begeisterung; es geht um ein zunehmendes Gezogen-Werden in die Nähe Gottes. Da gibt es zwar Lücken und auch Rückschläge im geistlichen Leben, aber es bleibt dieses Hindrängen zu Gott. Es wird deutlich: Ohne eine intensive Beziehung zu Gott will ich nicht mehr leben. Konkret kann das werden in der wachsenden Liebe zum Gebet, zur Stille, zur Bibel, zur Eucharistiefeier.


Das häufigste, wichtigste und sicherste Erkennungszeichen für eine geistliche Berufung besteht darin, dass der Gedanke an eine solche Berufung im eigenen Herzen und Denken immer mal wieder stärker oder schwächer anwesend ist.
Der Gedanke, Priester oder Ordenschrist zu werden, taucht bei manchen schon als Kind oder junger Mensch auf. Bei anderen als Erwachsener. - Dieser Gedanke kann gestützt werden durch tiefere Erfahrungen, die das Hingezogen-Sein zu Gott spürbar werden lassen und die der Einzelne nicht mehr vergessen kann.


Herausgeber

Das Provinzialat St. Franziskus der Thuiner
Franziskanerinnen vom hl. Martyrer Georg
Kellinghausen 1
49584 Schwagstorf

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