Deutsches Provinzialat der Thuiner Franziskanerinnen

Fotos: UL

Hl. Klara von Assisi
 

1193 oder 1194 wird Klara als Tochter reicher adliger Eltern geboren. Ihre Mutter, die Wallfahrten nach Israel und Rom unternimmt, gibt ihren Glauben gerne an ihre Kinder so auch an Klara weiter.


Schon als Kind fühlt Klara sich verpflichtet sich für arme Menschen einzusetzen. Deshalb stellt sie bei den Mahlzeiten unbemerkt Speisen zur Seite, um sie heimlich armen Menschen zu bringen.

Ihre Eltern und Verwandten wollen, dass sie heiratet. Klara aber will nicht heiraten.

Klara ist ein hübsches Mädchen. Sie fällt durch ihr Äußeres auf, aber auch weil sie klug ist.  Immer wieder hört sie von Franziskus, der aus ihrem Dorf Assisi kommt. Als sie 12 Jahre alt ist, schließt sich ihr Cousin Rufino Franziskus an. Schließlich lernt  sie Franziskus mit 16 Jahren kennen, nachdem er eine Predigt hält, die sie mitten ins Herz trifft. Auch sie  wollte nach dem Evangelium leben und arm sein wie Jesus.

Als Klara 18 Jahre alt ist, verlässt sie in der Nacht von Palmsonntag auf Karmontag des Jahres 1211 heimlich das Elternhaus. Die in der Palmsonntagsliturgie ungewöhnliche Szene in St. Rufino, Assisi, in welcher Bischof Guido II. den Palmzweig-Olivenzweig zur hl. Klara hinbringt, statt dass sie ihn holt, deuteten sie und der hl. Franziskus als Zeichen seiner Zustimung zu Klaras Wunsch, ein Leben in Armut zu beginnen. Sie hatte einige Zeit zuvor mit Bischof Guido II. gesprochen und ihn um seine Zustimmung gebeten.
Palmsonntag mitten in der Nacht 27./28. März 1211 – brach die 18-jährige Klara eine verschlossene Hintertür ihres Elternhauses auf und eilte zur Kapel-le „Portiunkula“unterhalb von Assisi.
 Von St. Rufino bis dort hin, ist sie mindestens 2 Stunden unterwegs ohne Straßenbeleuchtung. 

Franziskus und seine Mitbrüder warten in der Portiuncula auf sie. In dieser Nacht schneidet Franziskus Klara die Haare ab und übergibt ihr ein armes Ordensgewand. Das sollte für sie das äußere Zeichen sein, dass sie von jetzt an ganz zu Christus gehört und sein Evangelium in ihrem Leben umsetzen soll.

Franziskus bringt Klara zunächst in das Benediktinerinnenkloster San Paolo bei Bastia ca. 4 KM von der Portiuncula Kapelle entfernt. Dort bleibt sie eine Woche. Als ihre Familie erfährt, dass Klara in San Paolo bei Bastia ist, versuchen sie sie  zurückzuholen. Sie soll sich am Altartuch der Kirche festgehalten haben, andere sagen an einer Säule.


Danach siedelt Klara in die Schwesterngemeinschaft bei Sant‘ Angelo di Panzo um.
Sie merkt sehr schnell, dass beide Gemeinschaften nicht dem entsprachen, was sie für sich erhofft hatte.

Schließlich zieht sie nach San Damiano mit ihrer Schwester und einer Freundin aus Kindheitstagen, die sich ihr schnell anschließen. Dort hatte Franziskus für sie ein bescheidenes Gebäude errichten lassen. Im Laufe der Zeit schließen sich ihr insgesamt 50 Frauen an.  - Wie die Heringe standen sie im Chorgestühl.. - Man nannte die Schwestern zuerst „Damianitinnen“. Klarissinnen wurden sie erst später genannt. Sie lebten ein kontemplatives Leben. Dabei stand das große Schweigen und das Gebet im Vordergrund.

„Eines Tages, als die Schwestern nur noch ein halbes Brot hatten, weil sie die andere Hälfte den außerhalb wohnenden Brüdern geschickt hatten, befahl mir Frau Klara, jenes halbe Brot in 50 Scheiben zu schneiden und sie den Schwestern zu bringen, die zu Tisch gegangen waren... Und also hat der Herr jenes Brot auf solche Weise vermehrt, dasss ich davon fünfzig gute und große Scheiben geschnitten habe, wie die heilige Klara mir aufgetragen hatte" (P 6,16)


Klaras wollte für ihre Gemeinschaft weder einen festen Grundbesitz, noch gesicherte Einkünfte haben. Deshalb wandte sie sich an Papst Innozenz III. und bat ihn um die Erlaubnis, dass ihre Gemeinschaft ohne Besitz und feste Einkünfte leben dürfe. Der Papst gewährte ihr dies zwischen 1214 und 1216 als Privileg. Klaras Wunsch der Ordensgemeinschaft eine eigene Ordensregel zu geben, fand lange keine Zustimmung der Päpste. Erst am 9. August 1253 (zwei Tage vor ihrem Tod) wurde die von ihr aufgestellte Ordensregel, die stark franziskanisch geprägt ist, von Innozenz IV. bestätigt.

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Klara ist eine Frau, die unbeirrt mit Klugheit ihre Ziele verfolgt. Gleichzeitig besitzt  sie ein großes Einfühlungsvermögen, das den Schwestern immer wieder zugute kommt. Wenn z. B. eine Schwester die strenge Armut, die sie selber lebte, nicht leben konnte, erlaubte sie ihr Abstriche zu machen. In der Ordensregel fordert sie die Schwestern auf untereinander in Eintracht zu leben und einander gut zu sein. Sie selbst begegnete den Schwestern stets demütig. Sie lebte als Äbtissin vorbildlich das Evangelium von der "Fußwaschung". Klara war praktisch und tatkräftig. Das wurde auch noch einmal deutlich als das Kloster durch Sarazenen 2x gestürmt werden sollte und sie sie mit dem Sakrament der Eucharistie und ihrem und dem Gebet ihrer Mitschwestern vertrieb.

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Kurz vor seinem Tod machte Franziskus Klara und den Schwestern Mut, ihrer Lebensregel treu zu bleiben: „Ich, der ganz kleine Bruder Franziskus, will dem Leben und der Armut unseres höchsten Herrn Jesus Christus und seiner heiligsten Mutter nachfolgen und darin bis zum Ende verharren. Und ich bitte euch, meine Herrinnen, und gebe euch den Rat, ihr möchtet doch allezeit in diesem heiligsten Leben und in der Armut leben.“

Am 11. August 1253 starb Klara nach langer Krankheit. Ihre letzten Worte - ihr letztes Gebet war: "Herr, sei gepriesen, weil du mich erschaffen hast."

Zwei Schwestern werden Zeugen dieses Ereignisses: Am Sterbebett Klaras erscheint ein himmlisches Heer samt der Gottesmutter, um die Heilige heimzuholen. Maria trägt eine Krone und wird von sechs Jungfrauen, die ein helles Tuch über Klara breiten begleitet...

Nach Klaras Tod setzen zahlreiche Heilungen ein, die weite Kreise ziehen

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Sie ist in der Basilika Santa Chiara in Assisi beigesetzt.


 

San Damiano, der Ort wo die hl. Klara gelebt und gestorben ist.
Basilika Santa Chiara, wo die Klarissinnen heute in Assisi leben.

San Paolo delle Abbadesse - Bastia Umbra (PG) >> hier bitte nach unten scrollen...


Das Lied "Calm the Soul" in Zusammarbeit mit den Klarissinnen aus Irland finden Sie >> hier 

Dazu der deutsche Text: "Beruhige die Seele "

Wenn die Sorgen in meinem Herzen größer werden,
beruhigt dein Trost meine Seele.

Wenn mein Boot, Herr, vom Sturm getrieben und am Sinken ist,
wenn die Ängste in meinem Herzen die Kontrolle übernehmen,
sag: "Fürchte dich nicht" zu meinem Geist.
Und deine Antwort wird die Seele beruhigen.

Wenn ich in tiefen Wassern strample.
Wenn  die Lasten des Lebens ihren Tribut fordern,
schleicht sich eine plötzliche, tiefe Ruhe an mich heran.
Deine Sanftheit beruhigt die Seele.

Wenn mein Leben voll von Verwirrung zu sein scheint, 
und ich das Ziel aus den Augen verloren habe,
während ich in der Dunkelheit umher stolpere,
möge dein sanftes Licht die Seele beruhigen.

Oft lebe ich nur an der Oberfläche.
Manchmal spiele ich eine Rolle.
Hilf mir, meine eigene innere Schönheit zu schätzen. 
Möge deine zärtliche Liebe die Seele beruhigen.

Wenn Sünde wie ein Anker an mir zerrt
und Schuld mich in einem Loch gefangen hält,
wende ich mich an dich, Herr, für Vergebung.
Und deine Gnade beruhigt die Seele.

Wenn ich mit Krankheit und Leid zu kämpfen habe.
Und mich erwartungsvoll danach sehne, wieder heil zu sein,
rufe ich deinen Namen an, um Heilung zu bringen.
Und die Berührung deiner Hand beruhigt die Seele.
Und die Berührung deiner Hand beruhigt die Seele.

Wenn die Sorgen in meinem Herzen größer werden,
beruhigt dein Trost meine Seele!
(Übersetzt ins Deutsche von Julian Kathmann)

Herausgeber

Das Provinzialat St. Franziskus der Thuiner
Franziskanerinnen vom hl. Martyrer Georg
Kellinghausen 1
49584 Schwagstorf

Kontakt

Telefon: 05901-3090
Fax: 05901-309104
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