Gebete des hl. Franziskus von Assisi
Gebet vor dem Kreuzbild von San Damiano, nachdem Franziskus den Auftrag Gottes vernommen hatte: „Franziskus, geh hin und stelle mein Haus wieder her, das, wie du siehst, ganz verfallen ist.“ (1206)
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Bild: Original Kreuzin der Basilika Santa Chiara, Assisi http://www.assisisantachiara.it/ |
Höchster, glorreicher Gott,
erleuchte die Finsternis
meines Herzens
und schenke mir rechten Glauben,
gefestigte Hoffnung, vollendete Liebe.
Gib mir, Herr,
das rechte Empfinden und Erkennen,
damit ich deinen heiligen und wahrhaften Auftrag erfülle. Amen
Aus: Dieter Berg, Leonhard Lehmann (Hg.), „Franziskus-Quellen“
© 2009 Edition Coelde in der Butzon & Bercker GmbH
Der Sonnengesang / "Lob der Geschöpfe" des hl. Franziskus zählt aufgrund seiner dichterischen Gestalt und seines Inhalts zur Weltliteratur.
Er entstand im Winter 1224/25, als Franziskus krank in einer Hütte bei San Damiano lag - ca. zwei Jahre vor seinem Tod.
Hier können Sie sich einen ♫ Sonnengesang für junge Menschen und eine ♫ Deutung zum Sonnengesang für jungen Menschen anhören.
Der Sonnengesang / "Lob der Geschöpfe" des hl. Franziskus von Assisi
Höchster, allmächtiger, guter Herr,
dein sind das Lob, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen.
Dir allein, Höchster, gebühren sie,
und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.
Die Bilder des Sonnengesangs “Der Gesang von Schwester Sonne” sind von dem Künstler Piero Casentini gestaltet worden und im Santuario di San Daminano - Assisi - Italien zu beziehen.
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(Foto:G. Ruf / www.assisi.de) | |
Der Segen des hl. Franziskus für Bruder Leo (La Verna 1224):
Der Herr segne und behüte dich. Er zeige dir sein Angesicht und erbarme sich deiner. Er wende dir sein Antlitz zu und schenke dir den Frieden. Der Herr segne dich. Der Herr gebe dir den Frieden! -
Der Herr segne Bruder Leo, dich.
Der Lobpreis Gottes des hl. Franziskus (La Verna 1224)
Du bist der heilige Herr, der alleinige Gott,
der du Wunderwerke vollbringst“.
Du bist der Starke. Du bist der Große.
Du bist der Erhabenste. Du bist mächtig, du „heiliger Vater,
König des Himmels und der Erde“.
Du bist der dreifaltige und eine Herr,
Gott aller Götter.
Du bist das Gute, jegliches Gut, das höchste Gut,
der Herr, der lebendige und wahre Gott.
Du bist die Liebe, die Minne.
Du bist die Weisheit.
Du bist die Demut.
„Du bist die Geduld“.
Du bist die Schönheit.
Du bist die Milde.
Du bist die Sicherheit.
Du bist die Ruhe.
Du bist unsere Hoffnung.
Du bist die Freude und Fröhlichkeit.
Du bist die Gerechtigkeit.
Du bist das Maßhalten.
Du bist all unser Reichtum zur Genüge.
Du bist die Schönheit.
Du bist die Milde.
„Du bist der Beschützer“.
Du bist der Wächter und Verteidiger.
Du bist die Stärke.
Du bist die Zuflucht.
Du bist unsere Hoffnung.
Du bist unser Glaube.
Du bist unsere Liebe.
Du bist unsere ganze Wonne.
Du bist unser ewiges Leben:
großer und wunderbarer Herr,
allmächtiger Gott, barmherziger Retter.
Aus: Franziskus-Quellen, Butzon und Bercker 2009
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Bild: hl. Maria, Muttergottes von Piero Casentini |
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Der Gruß des hl. Franziskus an die Gottesmutter
„Sei gegrüßt, Herrin, heilige Königin,
heilige Gottesmutter Maria,
die du bist Jungfrau, zur Kirche geworden
und erwählt vom heiligsten Vater im Himmel,
die er geweiht hat mit seinem
heiligsten, geliebten Sohn
und dem Heiligen Geiste, dem Tröster,
in der war und ist alle Fülle der Gnade
und jegliches Gute.
Sei gegrüßt, du sein Palast.
Sei gegrüßt, du sein Zelt.
Sei gegrüßt, du seine Wohnung.
Sei gegrüßt, du sein Gewand.
Sei gegrüßt, du seine Magd.
Sei gegrüßt, du seine Mutter.
Und seid gegrüßt, ihr heiligen Tugenden alle,
die ihr durch die Gnade
und Erleuchtung des Heiligen Geistes
in die Herzen der Gläubigen eingegossen werdet,
um aus Ungläubigen
Gott getreue Menschen zu machen.“
Ein Gebet, das dem hl. Franziskus zugeschrieben wird
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich Liebe übe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht;
dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt;
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo die Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten:
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer da hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen.